Wettbewerb, 1. Preis
Neubau Hauptfeuerwache
Karlsruhe

Der südöstliche Stadteingang von Karlsruhe soll zukünftig von der Feuerwache, einer Leitstelle und dem dahinter liegenden Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet definiert werden. Die Bebauung bildet eindeutige Raumkanten und gibt dem Ort gemeinsam mit einer durchdachten Freiraumplanung und einer Vernetzung der verschiedenen Grünräume eine eigene, dem Ort angemessene Prägung. Der Stadteingang wird wahrnehmbar und bekommt eine ganz neue Qualität in der ansonsten heterogen strukturierten, von Verkehrsstraßen dominierten Umgebung.
Vorgeschlagen wird ein klarer, quadratischer Stadtbaustein aus Nord-Süd verlaufenden Riegeln auf begrünten Sockelgeschossen, parallel zur Wolfartsweierer Straße. Entlang der Bahntrasse und stadteinwärts werden Hochpunkte entsprechend der umgebenden Quartiere gesetzt, um Stadteingang und Straßenkanten zu definieren.
Zum Park entwickelt sich die Bebauung entsprechend der Höhenentwicklung der Wohnbebauung im Westen. Die Bebauung bildet die Raumkante in Verlängerung der Stuttgarter Straße aus. In Verlängerung der Stuttgarter Straße nach Osten, wird die Blickachse in den Ostauepark über die Multifunktionsfläche nördlich des Gewerbegebiets und der Feuerwache freigehalten.
Aus dem begrünten Wall, entlang der Bahntrasse, bilden sich Grünzungen heraus. Im Bereich des Gewerbe- und Dienstleistungsgebietes sowie der Feuerwache werden die Grünzungen baulich als ein- bis zweigeschossige, begrünte Sockel ausgebildet. Diese bieten im Norden Dienstleistungen an, im Süden sind sie mit Parkgeschossen belegt. Die große Halle der Feuerwache bildet den begrünten Sockel unter dem Riegel der Wache.
Die Grünzungen schaffen so die Verzahnung der Freiräume Stadtpark und Ostauepark – sowie den Rücken und Gegenpol zur vorhandenen Topografie der Esplanade. Auf eine attraktive Verbindung von Stadtpark und Ostauepark wurde besonderer Wert gelegt. Die neue Feuerwache fügt sich in das städtebauliche Konzept ein. Sie entwickelt sich entlang der Wolfartsweierer Straße und bildet so eine städtebauliche Kante zu dieser stark befahrenen Straße.
Die Fläche nördlich der Bebauung (Gewerbe und Feuerwache) wird als Platzfläche gestaltet. Dieser Bereich erlangt eine große Bedeutung, stellt er doch zum Einen die Verlängerung der Blickachse aus der Stuttgarter Straße dar und verbindet zum anderen die Bereiche „südliche Bebauung, Feuerwehrleitstelle und Parkfläche“.

Die inneren Funktionen werden entsprechend dem funktionalen Ablauf einer Hauptfeuerwache geordnet. Zwei hintereinander geschaltete Hallen beherbergen im Erdgeschoss alle wichtigen Funktionen. In der ersten großen Halle stehen die Feuerwehrfahrzeuge einsatzbereit zur raschen Ausfahrt diagonal nahe der Signalausfahrt. In der zweiten großen Halle sind alle Funktionen untergebracht, um die Fahrzeuge einsatzbereit zu machen. Den räumlichen Rücken der beiden Hallen bilden die Werkstätten. Im ersten und zweiten, südlich gelegenen Obergeschoss, liegt die Wache, gefolgt von den im dritten Obergeschoss angeordneten sportlichen Bereichen. In den nördlich gelegenen Obergeschossen befindet sich die Verwaltung der Branddirektion. Sämtliche Werkstätten und Aufenthaltsbereiche gruppieren sich um einen dreigeschossigen Wintergarten.

Wettbewerb

1.Preis, 2010

Bruttorauminhalt

60.300 cbm

Architekten

H III S, harder stumpfl schramm

Freiraumplanung

Eurich . Gula

Stadtplanung

Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp

Auftraggeber

Stadt Karlsruhe

Fertigstellung